Gemüse produzieren ohne chemisch-synthetische Pestizide: Es ist machbar!

10. Juli 2017

Betriebsleiter Manfred Wolf produziert seit 25 Jahren Biogemüse. Der Präsident der Bio-Produzentenorganisation Terraviva ist überzeugt, dass eine Schweizer Landwirtschaft ohne chemisch-synthetische Pestizide möglich ist.


Warum haben Sie Ihren Betrieb auf Bio umgestellt?

Ich bin gelernter Gemüseproduzent. Während der Lehre half ich hie und da auf einem Biobetrieb aus. Schon mit 17 Jahren war mir klar, dass die konventionelle Art, Gemüse zu produzieren, die Umwelt stark belastet. Mein Ziel ist es, wirtschaftlich zu arbeiten. Das von mir bewirtschaftete Land möchte ich jedoch nach dreissig, vierzig Jahren in mindestens gleich gutem Zustand an meine Nachfolger weitergeben. Es war mir von Anfang an klar, dass das mit konventioneller Produktion nicht möglich ist.

Die Gemüseproduktion ist arbeitsintensiv, wer bietet Unterstützung?

Ich beschäftige 32 Mitarbeitende, darunter André aus Polen. Er ist seit zehn Jahren im Betrieb und sozusagen meine rechte Hand. Wir produzieren 2500 Tonnen Biogemüse pro Jahr. Dieses setzen wir via Bio-Produzentenorganisation Terraviva ab.



Bedeutet es einen Mehraufwand, auf chemisch-synthetische Pestizide zu verzichten?

Ganz klar bedeutet es mehr Aufwand, doch dieser lohnt sich! Vielen Bauern ist nicht bewusst, was Pestizide für die Natur bedeuten. Ich bin kein Weltverbesserer. Aber meine Hauptaufgabe sehe ich darin, dem Sorge zu tragen, was ich brauche, um Gemüse zu produzieren. Unter anderem unterstütze ich auch die Initiative für eine pestizidfreie Schweiz.


Ist eine Schweizer Landwirtschaft ohne chemisch-synthetische Pestizide realistisch?

Das ist machbar. Dafür müssten aber die Landwirtinnen und Landwirte umdenken, der Bund den Wandel aktiv anschieben sowie die Konsumentinnen und Konsumenten ihr Verhalten ändern und beispielsweise konsequent biologisch produzierte Produkte konsumieren.


Mehr dazu auf der TerraViva Webseite: :www.terraviva.bio


Manfred Wolf in der Coop Zeitung vom 11. Juli 2017: www.coopzeitung.ch


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