Der Name MR Chocolat Michaël Randin ist die Marke des mehrfach ausgezeichneten 33-jährigen Chocolatiers. Seit bald fünf Jahren hat er seine Produktionsstätte ins knapp 500-Seelen-Dorf Montcherand im Waadtländer Jura verlegt. «Die erste Woche der Bio-Produktion geht mit den Passionsfrucht-Himbeer-Halbmonden zu Ende», schreibt MR Chocolat Anfang September 2017 auf seiner Webseite. «Es war eine Woche voller neuer Arbeitserfahrungen mit den zuweilen sehr kapriziösen Bio-Zutaten! Aber es ist ein vielversprechendes Projekt, und ich freue mich, Sie meine neue Bio-Schokolade degustieren zu lassen!»
Sein grosszügiges «Schokoladen-Labor» im Gebäude des Dorf-Restaurants entspricht einer Küche mit einigen Spezial-Geräten sowie viel Arbeitsfläche, und es verfügt über einen Lager- und Kühlraum. Hier entstehen die leckeren Carrés, Truffes und gefüllten Schokolade-Halbmonde. Michaël Randin arbeitet ohne Angestellte. «Und wenn ich alleine arbeite, dann kann ich mich nur bei mir selber beschweren», sagt er lachend, der die Möglichkeit laut Musik zu hören und die gute Erreichbarkeit im kleinen Dorf Montcherand im Waadtländer Jura schätzt.
Dekoration als Passion
MR Chocolat giesst auch Schokolade-Skulpturen, beispielsweise Glocken für die Herbstmesse in Romainmôtier VD mit der «Bourse Suisse aux Cloches et Sonnailles», wo jedes Jahr Glocken aus allen möglichen Materialien angeboten werden. Randins Schokolade-Glocke wird aber nicht mit der Knospe verkauft, obwohl sie nun erstmals aus Knospe-Schokolade besteht. Grund dafür ist der goldene Überzug aus Lebensmittel-Farbstoff: Diese synthetischen Zusätze sind gemäss den Bio Suisse Richtlinien nicht zulässig.
Neues Lieferanten-Netz
Bei der Umstellung der Produktion gab es dann einige Hindernisse zu überwinden. «Am schwierigsten war es, die neuen Zutaten für die 32 Rezepte für die Knospe-Produktion ausfindig zu machen», erzählt er. Der Aufbau für das neue Lieferanten-Netz bedeutete harte Arbeit. Nicht überall war das Verständnis für die besonderen Anliegen des Chocolatiers, der gerne mit Farben und Geschmack experimentiert, vorhanden, und zuweilen bestanden Sprachbarrieren. Ein Zusatzaufwand war auch mit dem Anpassen der Etiketten für die Knospe-Produkte verbunden. Und schliesslich galt es, die richtige recyclierbare Verpackung zu finden.
Tüfteln mit Farben und Geschmack
Grosse Zutatenpalette
Nicht nur die Suche der neuen Lieferanten generierte Aufwand, auch bei der Verarbeitung der Bio-Zutaten erlebte Michaël Randin ein paar Überraschungen. «Generell sind die Bio-Zutaten weniger stark bearbeitet, aber auch von anderer Beschaffenheit; die Schokolade zum Beispiel ist dicker. Und während sie vorher in Form von Fünf-Gramm-Pastillen angeliefert wurde, sind es jetzt Zehn-Kilogramm-Blöcke», berichtet er. Trotz dieser Herausforderung bleibt eine positive Bilanz: «Der Geschmack ist besser», lobt der Chocolatier.
Auszeichnung mit der Bio-Gourmet-Knospe
La Région Nord Vaudoise / Reportage:
https://youtu.be/uZQ_kD6AJvU?list=PLhpI65Qvue1GJXCaX94fABC7xF-W0Iitf