Das leistet der Biolandbau

Biolandbau nach den Knospe-Prinzipien sorgt für aktiven Klimaschutz. Und das vorausschauend und ganzheitlich: Kreislaufwirtschaft und standortangepasste Tierhaltung vermeiden Emissionen und die humusreichen Böden binden Treibhausgase. Zudem ist der biologische Landbau widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels.

Das System Bio produziert ganzheitlich nachhaltig – Klimaschutz ist ein Teil davon. Immer wieder erreichen uns Anfragen, warum diese Leistungen bei der Gegenüberstellung von konventionellen und biologischen Produkten mittels Ökobilanzen nicht immer erkennbar sind. Dies liegt daran, weil in die Klima- und Ökobilanzen nicht alle Parameter einfliessen. Grund dafür ist, die ungenügende Datengrundlage für eine biologische Landwirtschaft und die Fokussierung auf Produkteebene. So wird (teilweise) auf standardisierte Daten zurückgegriffen. Oft bildet die Grundlage hierfür der Ansatz des PEF (Product Environmental Footprint), der auf die Effizient aufbaut. Die Problematik ist nun, dass für landwirtschaftliche Produkte die «effizienteste» Produktionsmethode langfristig gesehen nicht immer die Umweltfreundlichste ist.

Die Problematik mit den Ökobilanzen gelangt aktuell zu mehr Aufmerksamkeit. Auf europäischer Ebene wurde dazu ein Vorstoss eingereicht. Die Internationale Organisation für biologischen Landbau IFOAM hat diesen Vorstoss kommentiert und vor allem zur Methode des PEF einige stichhaltige Argumente zusammengestellt.

Die Informationen dazu finden Sie hier (Englisch).

Bio Suisse setzt sich für eine gesamthaft nachhaltige Landwirtschaft ein

Dazu gehört der Schutz der natürlichen Ressourcen wie Boden und Wasser, der Erhalt der Biodiversität und der respektvolle Umgang mit den Tieren. Das zahlt sich aus. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der Biolandbau im Vergleich mit konventionellem Anbau messbar Leistungen für die Umwelt und Gesellschaft aufweist, etwa bezüglich Kohlenstoffbindung, Bodenschutz oder Systemleistungen.

  • Bio-Böden enthalten mehr Humus und speichern rund 10 % mehr Kohlenstoff. Sie entziehen somit der Atmosphäre das Treibhausgas CO2.
  • Biolandbau verringert Emissionen. Durch den Verzicht auf energieintensiven künstlichen Stickstoff, der mit Hilfe von fossilen Brennstoffen hergestellt wird. Deshalb ist auch das Heizen von Gewächshäusern im Winter stark eingeschränkt. Bis 2030 müssen die Heizungen zu 80 Prozent, bis 2040 ganz auf erneuerbare Energien umgestellt sein.
  • Ausserdem ist der Ausstoss von Lachgas, einem relevanten THG ist dank niedrigeren Stickstoffgaben und einer besseren Bodenfruchtbarkeit rund 40 % geringer.
  • Standortangepasste Tierhaltung: Pro Fläche werden weniger Tiere gehalten. Diese fressen Bio-Futter vom Hof oder aus Europa. Das spart Transportenergie. Ausserdem werden für Knospe-Futter keine Wälder abgeholzt.
  • Bio Suisse fördert primär die inländische Produktion. Flugtransporte sind nicht erlaubt.

Mehr Informationen finden sie in unserem Merkblatt Klimaschutz und Biolandbau.

Dies haben in den letzten Jahren gleich zwei grosse Studien aus renommierten Instituten veranschaulicht:

Der schonende Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen steht für die Schweizer Bio-Bewegung seit ihrem Ursprung im Zentrum. Mit Blick auf die bestehende Klimakrise ist aber auch der Biolandbau gefordert und möchte noch mehr Massnahmen ergreifen als bisher. Bio Suisse hat deshalb Anfang 2022 ein ambitioniertes Klimaziel in den Richtlinien verankert und strebt bis 2040 Netto Null CO2 an für die Produktion von Bio-Lebensmitteln.

So gehen wir das an:

Klimaschutz geht nur gemeinsam. Um die menschengemachte Klimaerwärmung einzudämmen, leisten alle vom Feld bis zum Teller ihren Beitrag. Sie als Konsument:in oder als Küchenchef:in haben es in der Hand, bis zu 50 Prozent klimafreundlicher einzukaufen und zu essen: Den grössten Beitrag hat dabei der Anteil der tierischen Produkte. Geniessen Sie weniger, dafür gutes Fleisch sowie Eier, Milch und Käse aus regionaler Knospe-Produktion.

Weitere wirksame Punkte sind die Vermeidung von Lebensmittelabfällen und die Verwendung von saisonalen und regionalen Produkten. Wenn Sie zu Knospe-Produkten greifen, haben Sie dabei bereits die Gewissheit, dass diese klimaschonend, ohne Flugtransport und mit weniger Energieaufwand, zum Beispiel bei Gewächshäusern, erzeugt wurden.

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