Fragen und Antworten (FAQ)

Sind Bio-Produkte gesünder? Warum werden Produkte mit der Bio Suisse Knospe auch importiert? Warum ist Kupfer im Bio-Anbau erlaubt?

Fragen und Verunsicherungen begleiten jede bewusste Konsumentin und jeden bewussten Konsumenten. Bio Suisse ist es ein Anliegen, Transparenz und Klarheit zu schaffen.

Der Biolandbau ist eine besonders naturnahe Form der Landwirtschaft, die vor rund 100 Jahren entwickelt wurde. Seit 20 Jahren ist diese Anbauform auch durch Gesetze und die Bio-Verordnung definiert. Der Biolandbau arbeitet mit der Natur und den lokalen Gegebenheiten: mit Düngern von Tieren, Pflanzen und Gestein, mit natürlichen Pflanzenschutzmitteln und robusten Pflanzensorten und Tierrassen. Auch modernste Technik wie etwa Jätroboter oder Lockstoffe können zum Einsatz kommen, solange die Prinzipien der Sorgfalt und Nachhaltigkeit eingehalten werden. Die Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt werden bewusst gepflegt und gefördert. Die Tiere werden artgerecht gehalten und gefüttert. Diese Anbauform bewirkt, dass keine chemisch-synthetischen Mittel in unsere Böden, Gewässer und damit schlussendlich in den Menschen gelangen. Bio-Lebensmittel sind natürlicher gewachsen, enthalten praktisch keine Rückstände, aber mehr gesunde Inhaltsstoffe. Somit sind Bio-Lebensmittel nachhaltiger als konventionelle Lebensmittel.

Die wichtigsten weltweit eingehaltenen Anforderungen

  • Keine chemisch-synthetischen Pestizide und Dünger
  • Kein Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen
  • Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und natürlichen Vielfalt
  • Artgerechte Tierhaltung
  • Förderung der Biodiversität

Betriebe mit der Bio-Knospe setzen zusätzlich zu den Anforderungen der Bio-Verordnung auf den ganzheitlichen Ansatz der Nachhaltigkeit. Tiere auf Höfen mit der Bio-Knospe haben im Sommer und Winter viel Auslauf und werden standort- und artgerecht gefüttert. Bio Suisse verfolgt eine Nachhaltigkeits- und Klimastrategie. Flugtransporte sind verboten und importiert werden darf nur, was hier nicht oder nicht in genügender Menge wächst.

Die Lizenznehmer (Verarbeiter) von Bio Suisse achten zudem auf eine schonende Verarbeitung ohne Aroma- und Farbstoffe, künstliche Vitamine und Gentechnik. Sämtliche Zutaten in verarbeiteten Knospe-Produkten stammen von Betrieben, die nach den Richtlinien von Bio Suisse arbeiten und danach zertifiziert worden sind, im Inland wie im Ausland. Es gibt zu dieser Anforderung wenige Ausnahmen, wenn ein Lebensmittel oder eine Zutat nicht in Bio-Knospe-Qualität, sondern nur in Bio-Qualität erhältlich ist.

Die Bio-Knospe sorgt aber auch im wirtschaftlichen und sozialen Bereich für mehr Gleichgewicht. Bio Suisse fördert gezielt die Transparenz zwischen den Handelspartnern, führt Konsument:innen und Produzent:innen zusammen und stellt klare soziale Anforderungen bei den Arbeitsbedingungen und im Handel mit Bio Suisse Produkten.

Fragen und Antworten zu verschiedenen Bio-Label

Die Umstellung auf den biologischen Landbau beginnt immer am 1. Januar und dauert mindestens zwei volle Kalenderjahre. Nach erfolgter Erstkontrolle und Zertifizierung erhält der Betrieb von Bio Suisse die «Knospe-Anerkennung für Umstellungsbetriebe» und von der Zertifizierungsstelle das «Bio-Zertifikat für Umstellungsbetriebe». Die volle Anerkennung als Knospe-Betrieb erfolgt ab dem dritten Jahr nach Umstellungsbeginn.

Knospe-Anerkennung und Zertifikat sind Voraussetzung, damit Produkte mit der Bio Suisse Knospe deklariert werden können. Die Knospe-Anerkennung besagt, dass der aufgeführte Betrieb die Richtlinien von Bio Suisse einhält und seine Produkte mit der Knospe verkaufen darf.

Ob ein Betrieb Bio Suisse zertifiziert ist, können Sie hier abfragen:

Ja, darauf können Sie sich verlassen. Bio-Knospe-Richtlinien gelten für den Anbau, die Verarbeitung und den Handel von Produkten. Nur wer sich konsequent an die Richtlinien hält, darf seine Produkte mit der Knospe von Bio Suisse schmücken. Strenge Kontrollen von unabhängigen Kontroll- und Zertifizierungsstellen sind das Fundament der lückenlosen Bio-Garantie. Produktion, Rohstoffe, Rezepturen, Verarbeitung, Transport und Lagerung müssen den Knospe-Richtlinien entsprechen. Knospe-Produkte werden gesondert gelagert und verarbeitet.

Die Schweiz ist eine Wiege des Biolandbaus.

  • Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte die Bäuerin und Gärtnerin Mina Hofstetter den «natürlichen Landbau».
  • In den 1930er Jahren wurden, inspiriert durch die Vorträge Rudolf Steiners, die ersten Höfe in der Schweiz nach der biologisch-dynamischen Anbauweise bewirtschaftet.
  • In den 1940er Jahren entwickelte das Ehepaar Maria und Hans Müller den organisch-biologischen Anbau und verankerte den Gedanken der nachhaltigen Wirtschaftsweise mit geschlossenen Kreisläufen.
  • 1974 wurde das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) gegründet, das die Beobachtungen der Pioniere des biologischen Landbaus wissenschaftlich zu untermauern suchte.
  • Die moderne Zeit des biologischen Landbaus wurde 1981 durch die Gründung der Vereinigung schweizerischer Biolandbauorganisationen (VSBLO) eingeläutet.
  • Die ersten gemeinsamen Anbaurichtlinien wurden 1980 verabschiedet und gleichzeitig wurde die Schutzmarke für den kontrollierten biologischen Anbau, die Knospe, angemeldet.
  • Der Schweizer Bio-Markt und die Organisation Bio Suisse haben sich in den letzten Jahren stark weiter entwickelt. 1997 wurde der Name der VSBLO zu Bio Suisse geändert. Heute sind über 7‘450 Schweizer Bio-Betriebe Knospe-zertifiziert.

Die aktuellen Zahlen zum Schweizer Biolandbau finden Sie hier.
Die vollständige Geschichte von Bio Suisse finden Sie hier.

 

Nein. Die Schweizerische Bio-Verordnung vom 22.9.1997 schützt in Artikel 1 die Kennzeichnung biologischer Erzeugnisse. Die Bezeichnungen «biologisch» oder «ökologisch» dürfen nur verwendet werden, wenn die Einhaltung der Bio-Anforderungen bei der Produktion, der Aufbereitung und der Einfuhr eingehalten sowie kontrolliert und zertifiziert wurde.

Mehr zum Thema Kontrolle erfahren

Die Wildsammlung wird als Ergänzung zur landwirtschaftlichen Produktion verstanden. Die Auszeichnung mit der Knospe von Bio Suisse bedeutet auch bei der Wildsammlung einen hohen Qualitätsstandard.

Für die Wildsammlung lassen sich die Anforderungen aus dem Biolandbau sinngemäss anwenden. So dürfen die Wildpflanzen keiner Behandlung mit chemisch-synthetischen Mitteln ausgesetzt sein, weder im Feld noch bei der Lagerung. Im Zentrum der Zertifizierung von Produkten aus Wildsammlung steht die Nachhaltigkeit der Nutzung. Es dürfen nur so viele Pflanzen oder Beeren gesammelt werden, wie wieder nachwachsen. Zudem darf die Sammlung die Artenvielfalt im Gebiet nicht beeinträchtigen. Die Sammlung wird dokumentiert und kontrolliert.

Die Emissionsquellen im Sammelgebiet und in der Nachbarschaft des Sammelgebietes müssen bekannt und zuhanden der Kontrolle dokumentiert sein. Rückstandsanalysen müssen die Einhaltung der Grenzwerte belegen.

Bio-Produzent:innen bevorzugen Tiere und Pflanzen mit einer besonders robusten Konstitution. Im Kernobstanbau werden etwa Sorten bevorzugt, die gegen Krankheiten und Schädlinge weitgehend resistent sind. So tauchen z.B. immer häufiger Äpfel mit den Namen Florina, Ariane oder Retina in den Verkaufsregalen auf. Sie zeichnen sich durch einen guten Geschmack und eine gute Resistenz gegen Pilzkrankheiten aus. Bei den Nutztieren, z.B. Kühen, setzten Bio-Produzent:innen nicht auf Hochleistungstiere, da diese als anfällig gelten. Vielmehr muss sich eine Bio-Kuh gut an den Standort und die extensivere Haltungsform anpassen können. Ihre Milchleistung ist denn auch im Durchschnitt deutlich tiefer. Dafür bleiben Bio-Kühe gesünder und brauchen weniger Medikamente.

In gewissen Fällen darf auch der Bio-Bauer nach der Spritze greifen. Natürliche Mittel zur Behandlungen von Schädlingen und Krankheiten sind gemäss Betriebsmittelliste (FiBL) erlaubt. Welche Produkte für den Biolandbau zugelassen werden, entscheiden nach einer Prüfung durch die Behörden das FiBL und Bio Suisse. So werden etwa Quassiaextrakt (Bitterholz), Kali- oder Kokosseifenbrühen gegen Wespen, Blattläuse und Spinnmilben eingesetzt. Im Obstbau wird z.B. bei Schorfbefall Tonerde eingesetzt. In jedem Fall versucht der Bio-Betrieb auch diese Behandlungen durch Förderung des natürlichen Gleichgewichts und von Nützlingen, geschickte Sortenwahl, Fruchtfolge, Bewirtschaftung, oder mechanische Massnahmen wie Kulturschutznetze zu vermeiden. Mit diesem «sanften» Pflanzenschutz vermeidet der Bio-Bauer Rückstände von chemischen Pflanzenschutzmitteln im Lebensmittel, entlastet die Umwelt von schädlichen und naturfremden Substanzen und stärkt die biologische Vielfalt.

Mehr dazu: Pflanzenschutz im Biolandbau

Eine Bio-Produktion von Wein ohne Kupferpräparate ist heute unter hiesigen klimatischen Bedingungen und mit den bestehenden Pflanzenbeständen kaum möglich. Die Bio-Forschung sucht schon lange Alternativen zum Kupfer, da sich dieses im Boden anreichern kann. Nach langjähriger Forschung sind nun einige Mittel mit deutlich weniger Kupfer und alternative Mittel in der Zulassungsprüfung.

Bezüglich der schädigenden Wirkung auf Bodenlebewesen kommt es sehr auf die eingesetzte Menge an. Deshalb hat Bio Suisse schon vor vielen Jahren den Einsatz eingeschränkt. Negative Auswirkungen auf Bodenlebewesen treten nur bei hohen Konzentrationen auf. Eine solche tritt allenfalls in langjährig genutzten Rebbergen auf, wo früher (also vor der Einführung des Bio-Landbaus) pro Hektar und Jahr bis zu 80 kg Reinkupfer gespritzt wurden. Der Biolandbau lässt im Weinbau nur maximal 3 kg Kupfer pro ha gesamtbetrieblicher Rebfläche und Jahr bilanziert über 5 Jahre zu. Bei Kernobst sind es 1.5 kg, bei Beeren 2 kg, bei Steinobst 4 kg pro ha behandelte Fläche und Jahr.

Desweiteren wird Kupfer als Fungizid mengenmässig in erster Linie in der konventionellen Landwirtschaft (auch in der integrierten Produktion) eingesetzt. Es ist in der konventionellen Landwirtschaft eine wichtige Alternative, wenn gegen die modernen Fungizide resistente Pilzstämme auftreten. Es wird aber auch aus Kostengründen gerne von konventionellen Produzenten eingesetzt.

Kupfer ist auch nicht mit anderen Schwermetallen zu vergleichen, da es als Spurenelement für Pflanzen, Menschen und Tiere essentiell ist. Kupfer wird von Pflanzen aufgenommen und kommt natürlicherweise in allen pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln sowie im Trinkwasser vor.

Konsumenten, die den Biolandbau ohne Kupfer oder mit nochmals reduziertem Kupfereinsatz fördern möchten, bevorzugen Wein aus Pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWI-Sorten z.B. Regent, Solaris, Cabernet Jura, Birstaler Muskat, etc.) oder Apfelsorten wie Topaz, Reanda, Regina, etc.

Unkräuter – im Biolandbau gerne «Beikräuter» genannt – dürfen auf einem Knospe-Hof von Bio Suisse nicht mit Herbiziden bekämpft werden, auch nicht mit «natürlichen» Mitteln. Oftmals werden Beikräuter als Bereicherung der Artenvielfalt und zur Bodenbedeckung stehen gelassen. Wenn sie eine Konkurrenz zu den angebauten Pflanzen darstellen, werden sie manuell mit dem Striegel oder Hackgerät beseitigt. Wie immer im Biolandbau ist auch hier das Vorbeugen wichtig, damit gar nicht erst zu viel Unkraut wächst: Die bekanntesten vorbeugenden Massnahmen sind ein hoher Anteil Kunstwiesen in der Fruchtfolge, konkurrenzstarke Sorten und sogenannte Unkrautkuren vor der Saat.

Nicht isolierte Gewächshäuser dürfen nur frostfrei gehalten, d.h. auf maximal 5 Grad Celsius temperiert werden. Gut isolierte Gewächshäuser dürfen in der kalten Jahreszeit auf 10 Grad geheizt werden. Für die Anzucht von Jungpflanzen, für Sprossen, Zierpflanzen und Treibereikulturen (Chicorée-Arten, Schnittlauch, Rhabarber) ist eine ganzjährige Beheizung nach Bedarf möglich, sofern das Gewächshaus gut isoliert ist.

Nein. Bio-Gemüse wächst auf echtem Boden, sowohl im In- wie im Ausland. Bio Suisse kennt die bodenferne Produktion nur dort, wo sie naturgemäss ist: bei den Pilzen, den Jungpflanzen und Topfkräutern.

Im Biolandbau werden hauptsächlich auf dem Hof anfallende Dünger wie Gülle, Mist oder Kompost eingesetzt, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und die Pflanzen zu ernähren. Auch eine geschickte Wahl des Fruchtwechsels sorgt für lebendige Böden mit vielen Bodenlebewesen. Das Futter für die Nutztiere stammt hauptsächlich vom eigenen Betrieb. Damit wird der Nährstoffkreislauf geschlossen. Im Idealfall heisst das, dass sich der Betrieb mit Futter und Nährstoffen selbst versorgt. In der Praxis werden aber auch auf Bio-Betrieben bei Bedarf Futtermittel oder einzelne Bestandteile als Ergänzung zugekauft. Zum Beispiel sind viehlose Betriebe, etwa Gemüsebetriebe, auf die Zufuhr von organischen Düngern von benachbarten Bio-Betrieben angewiesen. Auf die Zufuhr von chemisch-synthetischen Düngemitteln oder Pflanzenschutzmitteln wird aber konsequent verzichtet.

Gemäss Bio-Verordnung ist dies zwar in gewissen Fällen möglich, aber die Richtlinien von Bio Suisse erlauben kein Teil-Bio. Bio Suisse Knospe-Betriebe werden immer gesamtheitlich biologisch bewirtschaftet. Wir nennen dies Gesamtbetrieblichkeit. Nur so kann der Kreislaufgedanke konsequent umgesetzt und die Glaubwürdigkeit der Bio Suisse Knospe hochgehalten werden. Dieser Grundsatz gilt für Knospe-Produzent:innen im Inland und im Ausland.

Sich gesund zu ernähren, bedeutet viel Obst und Gemüse zu essen, Vollkornprodukte zu bevorzugen, zuckerhaltige Speisen und Getränke sehr zurückhaltend zu geniessen und statt Fertigprodukte zu kaufen, das Essen selbst frisch zuzubereiten. Auch mit Bio-Produkten kann man sich falsch ernähren – genau so, wie man sich auch mit unverarbeiteten konventionellen Produkten gesund ernähren kann.

Ein direkter Zusammenhang zwischen biologischer Ernährung und dem Gesundheitszustand konnte bisher nur in einzelnen Studien nachgewiesen werden. So fand ein französisches Forschungsprojekt ein um 25 Prozent geringeres Risiko für Krebserkrankungen bei Personen, die regelmässig Bio-Lebensmittel essen (INRA 2018).

Im Rahmen einer gesunden Ernährungsweise haben Bio-Produkte in jedem Fall klare Vorteile. Bio-Produkte enthalten mehr wertvolle Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Vitamin C, und viele sekundäre Pflanzenstoffe, welche im menschlichen Körper als Antioxidantien die Abwehrkräfte stärken. Zu den ernährungsphysiologisch wertgebenden Inhaltstoffen zählen bei Milchprodukten die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie die Omega-3-Fettsäuren, und die konjugierten Linolsäuren (CLA). Beide Stoffe werden in höherem Masse gebildet, wenn Kühe viel Gras und Heu fressen, und Kraftfutter und Maissilage sehr sparsam eingesetzt werden. Beides ist typisch für Bio Suisse Knospe-Betriebe.

Tiere auf Bio-Höfen sind zudem oft robuster und gesünder und brauchen weniger Medikamente. Der zurückhaltende Einsatz von Antibiotika bewirkt weniger Rückstände in den tierischen Produkten und weniger antiobiotikaresistente Keime. Auch beim Gehalt an Schwermetallen, Nitraten oder Pestizidrückständen schneiden Bio-Produkte deutlich besser ab als konventionelle.

Die Verarbeitung von Bio-Produkten ist schonend. Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffe werden zurückhaltend eingesetzt. In der Verarbeitung von Bio-Produkten sind zehnmal weniger Zusatzstoffe als bei konventionellen Produkten zugelassen. Vitaminisierung, Farb- und Aromastoffe sind bei Bio Suisse Knospe-Produkten vollständig ausgeschlossen. Ebenso sind chemische Verarbeitung, Bestrahlung, Mikrowellen-Behandlung und gentechnisch hergestellte Zusatzstoffe nicht erlaubt.

Insgesamt tragen Bio-Lebensmittel also zu einem gesunden und nachhaltigen Lebensstil bei, der Rücksicht auf die Natur und die Gesellschaft nimmt.

Erfahren Sie mehr in unserem Dossier über Qualität und Nachhaltigkeit von Bio-Produkten.

Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern produzieren nicht auf einer Insel. Auch in Bio-Produkten können Spuren unerwünschter Rückstände von Pestiziden oder anderen Schadstoffen vorkommen. Die Knospe von Bio Suisse garantiert eine Produktion ohne Verwendung von chemisch-synthetischen Pestiziden und Düngern und lässt die Produkte stichprobeartig von einer unabhängigen Kontrollstelle auf Rückstände überprüfen.

Die meisten Rückstände stammen nicht aus unerlaubter Anwendung, sondern aus unbeabsichtigter Verunreinigung oder der Umweltbelastung. Verantwortlich für Rückstände ist also in den meisten Fällen die konventionelle Produktion, die diese Mittel verwendet oder verwendet hatte.

Ja, mit dem Kauf von Bio Suisse Produkten leisten Sie einen Beitrag für den Umweltschutz. Der Biolandbau arbeitet mit organischen Düngern, biologischen Pflanzenschutzmitteln und strebt einen sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser und Artenvielfalt an. Der Biolandbau verzichtet auf chemisch-synthetische Hilfsstoffe, Wachstumsregulatoren und Unkrautvertilgungsmittel, ebenso auf gentechnisch veränderte Organismen. Ökologisch wertvolle Flächen wie Blumenwiesen, Hecken, Hochstammobstgärten oder Trockenmauern werden gepflegt.

Dies hat folgende positive Einflüsse auf die Umwelt:

  • Der Biolandbau erhält die Böden auch für kommende Generationen fruchtbar.
  • Bio-Böden können mehr Wasser und Kohlenstoff speichern – zum Schutz von Wasser und Klima
  • Weniger Wasserbelastung durch Dünger und Pestizide
  • Mehr Biodiversität und Artenvielfalt
  • Effiziente Nutzung lokaler Ressourcen (Hofdünger, Kompost, Kleepflanzen, optimierte Abfolge der Ackerkulturen und Wiesen), weniger Energieverbrauch
  • Biolandbau stabilisiert das Klima (Kohlenstoffspeicherung, reduzierter Ausstoss von Klimagasen)

Bio-Produkte weisen gemäss Ökobilanzen im Durchschnitt 16 Prozent weniger Umweltbelastungspunkte auf als Produkte aus der integrierten Produktion («Umweltbelastungen des privaten Konsums und Reduktionspotenziale» von Jungbluth N., Itten R. and Stucki M. (2012), ESU-services Ltd. im Auftrag des BAFU, Uster, CH)

Hier gibt es mehr Details zum Umweltschutz.

Bio-Lebensmittel sind Qualitätsprodukte, die im Einklang mit der Natur entstehen. Bio-Produzent:innen verzichten bewusst auf Mengenmaximierung zugunsten der Qualität. Das hat seinen Preis. Durch die Rücksichtnahme auf Tier und Natur, nehmen die Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern Mindererträge von 20 bis 30 Prozent in Kauf. Die artgerechte Tierhaltung mit viel Platz und Bio-Futter ist ebenso kostspielig wie die zurückhaltende Düngung und der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide im Pflanzenbau. Auch die Verarbeitung ist aufwändiger, da die Produkte nicht «gestreckt» werden dürfen – etwa mit künstlichen Hilfsstoffen und Aromen. Zudem verteuern strenge Auflagen für Warenflusstrennung, Reinigung, umfassende Deklarationspflicht und kleinere Mengen die Kosten für Kontrolle und Zertifizierung der Bio-Produkte. Der grösste Teil der Produkte mit der Bio Suisse Knospe stammt zudem aus der Schweiz mit den hier üblichen hohen Produktionskosten.

Zentraler Grundsatz der Regenerativen Landwirtschaft ist der Humusaufbau und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Dabei spielen folgende Prinzipien eine wichtige Rolle: Biodiversität in und über dem Boden, minimale Bodenstörung, dauernd durchwurzelter und bedeckter Boden. 

Gerade in Zeiten mit Starkregen, Trockenheit, etc. spielt der Boden eine sehr wichtige Rolle. Ein gesunder, lebendiger Boden kann mit solchen Ereignissen deutlich besser umgehen.

Die Regenerative Landwirtschaft hat einen gesamtheitlichen Ansatz wie auch der Biolandbau. Auch die Tiergesundheit /-haltung und Fütterung spielt eine Rolle, weil die Exkremente wieder auf dem Boden landen. So wird bereits oftmals der Hofdünger aufbereitet.

Die Regenerative Landwirtschaft kann von biologisch wie auch nicht biologisch wirtschaftenden Landwirten praktiziert werden. Sie schliesst die Verwendung von im Biolandbau nicht erlaubten Hilfsmitteln nicht aus.

Für die Regenerative Landwirtschaft gibt es keine Richtlinien. Die Richtlinien von Bio Suisse zum Thema «Bodenfruchtbarkeit» decken sich aber mit dem Grundsatz der Regenerativen Landwirtschaft.

Bio Suisse steht hinter dieser Anbauform. Beim Biolandbau steht die Pflege eines lebendigen Bodens und damit die Erhaltung und Steigerung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit im Zentrum aller Massnahmen. Ein vielseitiger Bewuchs und eine möglichst lückenlose Bodenbedeckung bieten dazu die besten Voraussetzungen. Der Biolandbau betreibt eine gezielte Humuswirtschaft.

Handelt es sich um keine neuartigen Lebensmittel wie etwa Hanfsamen, Produkte aus den Samen wie Öl, Mehl, Kräutertee aus den Blättern etc., sind diese in der Schweiz als Lebensmittel zugelassen und dürfen mit der Bio Suisse Knospe gekennzeichnet werden, sofern ein gültiger Vertrag mit Bio Suisse besteht.

CBD-Öl und daraus hergestellte Produkte sind nicht als Lebensmittel verkehrsfähig und daher auch nicht mit der Knospe zertifizierbar. Entsprechend ausgelobte Produkte sind also auch nicht kontrolliert. Meist beruft sich der Hersteller auf den Einkauf von Knospe-zertifiziertem Hanf, hat selbst aber keinen Lizenzvertrag mit Bio Suisse und kann auch keinen solchen abschliessen. Je nach Verwendungszweck unterliegen CBD-Öl und daraus hergestellte Produkte verschiedenen Gesetzgebungen.

Detaillierte Informationen finden Sie im Merkblatt Hanfprodukte.

Gemäss Bundesverfassung sind Mensch und Umwelt vor Missbräuchen der Gentechnologie zu schützen. Der Umgang mit Tieren, Pflanzen und anderen Organismen wie Viren oder Bakterien ist streng geregelt. Der Einsatz solcher Organismen ist im Biolandbau verboten. 

Im medizinischen Bereich gelten besondere gesetzliche Bestimmungen. Impfen ist auch im Biolandbau grundsätzlich erlaubt.

Unseres Wissens gibt es zurzeit in der Tiermedizin noch keine mRNA-Impfstoffe auf dem Schweizer Markt. Es gibt darum noch keine definitive Stellungnahme seitens Bio Suisse.

Zu berücksichtigen ist:

  • Das Verbot von Gentechnik ist ein wichtiger Grundsatz bei Bio Suisse. Sei es in der Zucht, beim Futter oder in der Tiermedizin. Der entsprechende Artikel 4.5 aus der Richtlinie lautet: «Tierarzneimittel, Impfstoffe und andere Immunbiologika, welche gentechnisch veränderte Organismen enthalten, dürfen nicht eingesetzt werden.»
  • GVO-Impfstoffe sind nicht gleichzusetzen mit mRNA-Impfstoffen. Denn mRNA-Impfstoffe enthalten keine gentechnisch veränderten Organismen. Sie enthalten Messenger-RNA (mRNA) als Bauplan für bestimmte Viren-Proteine. Diese Proteine aktivieren das Abwehrsystem der geimpften Tiere. Dabei verändert sich das Erbgut (DNA) des Tiers nicht. 
  • Vom Gesetz erlaubt, aber durch die Richtlinien von Bio Suisse verboten, sind gentechnisch veränderte Viren als Impfstoffe, da es sich dabei um gentechnisch veränderte Organismen (GVO) handelt. Beispielsweise ist der GVO-Impfstoff Vaxxitek gegen Gumboro-Virus des Geflügels bei Bio Suisse verboten.

Ja, unsere Richtlinien geben die Grundlage für Knospe-Produkte aus Insekten oder mit Insektenbestandteilen her. Es sind auch bereits Knospe-Produkte gemäss dieser Richtlinien zertifiziert.

Wichtig zu wissen: Grundsätzlich müssen immer alle Zutaten auf der Verpackung aufgeführt werden. Dies ist in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben und gilt selbstverständlich auch für Knospe-Produkte. Vegetarische oder vegane Produkte enthalten keine Insekten bzw. kein Insektenmehl.

Hier geht es zu den Richtlinien (Richtlinie Teil II 5.9 Insektenproduktion und Teil III, Kapitel 5 für Insekten und Insektenerzeugnisse). 

Hier finden Sie Antworten zu weiteren Themen:

Teilen