Delegierte bestätigen Grundsätze der Wiederkäuerfütterung

Anlässlich der Bio Suisse Herbst-Delegiertenversammlung in Olten solidarisierten sich die Delegierten mit den Bio-Milchbetrieben, die Mühe haben mit der Umstellung auf die seit 2022 geltenden Wiederkäuerfütterungsrichtlinien. Ausserdem begrüssen sie mit der MO Lizenznehmende die 33. Mitgliedorganisation und verabschieden das Grundsatzpapier zur Gleichberechtigung der Geschlechter.

Die Delegierten von Bio Suisse bekennen sich mit 48 Stimmen (38 Nein, 6 Enthaltungen) zum seit 2022 geltenden Grundsatz, wonach die Wiederkäuer auf Knospe-Höfen nur noch 5 Prozent Kraftfutter und nur noch Schweizer Futter erhalten sollen. Speziell der erste Punkt der Richtlinien sorgt bei einigen Betrieben für Schwierigkeiten in der Umsetzung: Es gibt in der Schweiz zu wenig Eiweiss-Konzentrat in Knospe-Qualität für das Futter. Deshalb stimmten die Delegierten dem Antrag des Vorstands zu. Demnach wird es den Mischfutterherstellern während fünf Jahren erlaubt sein, einen Prozentsatz an ausländischen Knospe-Eiweisskomponenten einzusetzen, gemessen an der Gesamtmenge der Wiederkäuer-Kraftfuttermenge: Zehn Prozent während drei Jahren und fünf Prozent während zwei Jahren.

Lizenznehmende bilden 33. Mitgliedorganisation

Ein Ziel der Avanti-Strategie 2025 ist, die Lizenznehmenden stärker in den Verband einzubinden. Im Rahmen einer zweijährigen Pilotphase stellten die Lizenznehmenden schon seit 2021 zwei Delegierte. Mit Ende der Testphase stimmten die Delegierten ab über die Aufnahme der MO Lizenznehmende als 33. Mitgliedorganisation. Mit 89 Ja zu 4 Nein und 2 Enthaltungen fiel die Aufnahme deutlich aus. Zu diskutieren gab die dafür nötige Statutenanpassung und besonders die Frage der Sitzverteilung. Neu hat die Delegiertenversammlung von Bio Suisse 102 Mitglieder.

Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative gefordert

Biodiversität ist ein zentrales und unverzichtbares Element des Biolandbaus. Schon heute unternehmen die Bio-Betriebe viel, um die Artenvielfalt zu fördern. In der anstehenden Wintersession wird sich der Ständerat mit dem Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative befassen. Dieser kommt der Landwirtschaft entgegen, stellt mehr Mittel zur Verfügung, unterstützt die Kantone bei ihren Bemühungen und nimmt das Siedlungsgebiet stärker in die Pflicht. Die Delegierten fordern den Ständerat auf, auf den Gegenvorschlag einzutreten. Im Weiteren verabschiedeten die Delegierten das Budget für 2024 und befassten sich mit dem Positionspapier zur Gleichstellung. Mit diesem Papier will der Verband die Gleichstellung der Geschlechter auf ihren Betrieben umsetzen.

15. November 2023
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