Bio wuchs 2020 um knapp 20 Prozent
Bio Suisse präsentierte anlässlich der Jahresmedienkonferenz eindrückliche Zahlen zur Entwicklung von Bio in der Schweiz. Der Absatz von Bio-Produkten wuchs im Sog
steigender Detailhandelsumsätze um 19,1 Prozent. Der Marktanteil beträgt damit neu 10,8 Prozent. Und der Pro-Kopf-Konsum stieg auf 445 Franken, Weltrekord. Per 2021 stellten 160 Landwirtschaftsbetriebe zusätzlich auf Bio um. Damit arbeiten aktuell 7450 Betriebe nach den Richtlinien von Bio Suisse.
Der Schweizer Detailhandel vermeldet für das abgelaufene Jahr Rekordzahlen. Wegen geschlossener Restaurants und Kantinen kochten die Menschen zu Hause, und aufgrund der geschlossenen Grenzen kauften sie in der Schweiz ein. Zusätzlich zum starken Wachstum im Bio-Segment trieb diese Entwicklung den Umsatz mit Bio-Artikeln auf ein neues Rekord-Niveau. Die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz kauften 2020 Bio-Lebensmittel im Wert von mehr als 3.8 Milliarden Franken (2019: 3.2 Mia). Der Marktanteil beträgt damit neu 10,8 Prozent (2019: 10,3%). Die beliebtesten Produkte sind wie schon in den Vorjahren Eier (28,9% Marktanteil), Brot (26,2%) und Gemüse (23,9%). Lockdown und Homeoffice veränderten die Konsumgewohnheiten. Sowohl Umsatz (1.05 Mia) wie auch Marktanteil (8,2%. +22,4%) verpackter Konsumgüter konnten überdurchschnittlich zulegen.
Jeder sechste Hof ist Bio
Seit diesem Jahr arbeiten 7450 Landwirtschaftsbetriebe nach den Richtlinien von Bio Suisse. Das sind 93 Prozent aller Bio-Betriebe in der Schweiz, die gemeinsam 172’090 Hektar Landwirtschaftsfläche bearbeiten (+2730 ha). Die meisten Neuumstellungen stammen aus den Kantonen Bern (+36 Bio-Höfe), Waadt (+33), Luzern und Wallis (je +22). Mit 63,2 Prozent hat der Kanton Graubünden unangefochten den grössten Anteil Bio-Betriebe. Schweizweit tragen 16,1 Prozent der Bauernhöfe die Bio Suisse Knospe.
Mehr Bio in Schulen, Spitälern und Mensen
Damit noch mehr Konsumenten und Konsumentinnen an ihrem gewohnten Einkaufsort Bio-Produkte, bearbeitet Bio Suisse aktiv bestehende und neue Absatzkanäle. Auch wenn der Umsatz in der Direktvermarktung 2020 um 30 Prozent gestiegen ist, bleibt der Detailhandel der wichtigste Kanal. In der Gastronomie spielt Bio erst eine sehr kleine Rolle. Das soll sich ändern. Bio Suisse konzentriert sich dabei auf die 3500 Betriebe in der Gemeinschaftsgastronomie, wo der Bio-Anteil gesteigert werden soll.
Bio ist eine gute Lösung
Mit einem nachhaltigen und gesamtbetrieblichen Ansatz leistet Bio einen wichtigen Beitrag für den Wandel der Landwirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit. Präsident Urs Brändli sagt mit Blick auf die Abstimmungen zu den Initiativen «Trinkwasser» und «Schweiz ohne synthetische Pestizide»: «Es freut uns, dass die Gesellschaft mit den anstehenden Initiativen ein Kernanliegen des Biolandbaus aufgreift: Eine Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ohne chemisch synthetische Pestizide. Unsere Bauern zeigen seit 40 Jahren, wie das funktionieren kann. Wir stärken die natürlichen Kreisläufe, und was das Gleichgewicht stört, wird vermieden. Zum Wohle von Mensch, Tier und Natur».
Die Delegiertenversammlung (DV) von Bio Suisse hat im letzten November mit grossem Mehr die Ja-Parole zur Initiative «Schweiz ohne synthetische Pestizide» gefasst. Die Parole zur Trinkwasserinitiative beschliesst die DV am 14. April 2021. Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung bietet Bio schon heute gute
Lösungen für mehr Nachhaltigkeit.
Medienkontakt
David Herrmann, Medienstelle Bio Suisse, 061 204 66 46, david.
herrmann@bio-suisse. ch