Bio Suisse schränkt Antibiotika-Einsatz weiter ein

Die Delegierten von Bio Suisse haben heute richtungsweisende Entscheide gefällt. So wird künftig der Einsatz von Antibiotika weiter eingeschränkt. Zudem wird die «Nachhaltige Entwicklung» in den Richtlinien verankert. Der Vorstand wurde in corpore für weitere vier Jahre bestätigt.

Der Einsatz von Antibiotika soll im Biolandbau weiter sinken. Dafür haben sich die Delegierten von Bio Suisse heute an ihrer Versammlung in Olten entschieden. Schon immer galten bei Bio-Knospe-Betrieben strenge Richtlinien zum Einsatz von Antibiotika. So dürfen sie nicht präventiv und nur auf Verordnung des Tierarztes eingesetzt werden. Zudem gilt auf Biohöfen die doppelte Absetzfrist. Jetzt geht Bio Suisse weiter und schliesst für Erstbehandlungen Mittel aus kritischen Wirkstoffgruppen aus. Zu diesen gehören Cephalosporine der 3. und 4. Generation sowie Makrolide und Fluorchinolone. Die neue Regelung gilt ab 2017.

«Bio Suisse hat einen für die Schweizer Landwirtschaft richtungsweisenden Entscheid zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes und zur Verhinderung von Resistenzen gefällt», sagte Urs Brändli, Präsident Bio Suisse, vor den Delegierten. «Antibiotika ist ein Notfallmedikament, wenn komplementärmedizinische Heilmethoden nicht ausreichen und soll nur so eingesetzt werden: verantwortungsbewusst, streng limitiert und im Notfall zur Verminderung von Tierleid.»

Ein weiterer Entscheid stand bei der Graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion an. Die Delegierten hiessen den Antrag der «Bärner Bio Bure» gut. Dieser verlangt, dass ab dem 1. Januar 2018 die Wieder-käuer einen minimalen Grasanteil fressen müssen. Dieser beträgt im Talgebiet 75 Prozent und im Berggebiet 85 Prozent. Schon bisher war der Kraftfutteranteil in der Wiederkäuerfütterung auf maximal 10 Prozent beschränkt.

Der dritte Entscheid betrifft die Nachhaltigkeit. Als Organisation, die Mensch, Tier und Umwelt ins Gleichgewicht bringt, haben die Delegierten von Bio Suisse folgerichtig die «Nachhaltige Entwicklung» als Grundsatz in die Richtlinien aufgenommen. Darin steht nun, was Bio Suisse schon lange lebt: Produzenten und -Lizenznehmer sollen sich für eine nachhaltige Entwicklung engagieren und ihre Nachhaltigkeits-leistungen kontinuierlich verbessern.


Medienkontakt:
Lukas Inderfurth, Leiter Medienstelle Bio Suisse, 061 204 66 25, lukas.notexisting@nodomain.cominderfurth@bio-suisse.notexisting@nodomain.comch

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14. April 2016
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