«Bio Cuisine» für nachhaltige Gastronomie

Anlässlich der Jahresmedienkonferenz präsentierte Bio Suisse «Bio Cuisine». Mit diesem neuen Label bedient der Verband ein grosses Bedürfnis nach mehr Bio-Produkten auch in der Gastronomie. Bio Suisse rechnet bis in drei Jahren mit 700 lizenzierten Betrieben und einem zusätzlichen Umsatz für den gesamten Bio-Markt von rund 120 Millionen Franken.

«Bio Cuisine» ist dreistufig aufgebaut und zeichnet den Anteil an Bio- sowie Knospe-Produkten im Betrieb aus. Mit einem, zwei oder drei Sternen werden Betriebe ausgezeichnet, die mindestens 30, 60 oder 90 Prozent Bio-zertifizierte Produkte verwenden. Basis ist der Einkaufswert der Lebensmittel und Getränke. Mit dem Label schafft Bio Suisse einen neuen Standard für nachhaltige Gastronomie und hilft, das Engagement für Nachhaltigkeit sichtbar zu machen.

Zusätzliche Impulse für Bio erwartet

Von den mehr als 20‘000 Gastro-Betrieben eignen sich gemäss Bio Suisse rund 7‘000 für solche Ideen. Basierend auf dem Marktanteil von Bio im Detailhandel (Jahreszahlen siehe separate Mitteilung) schätzt Bio Suisse das Potential der «Bio Cuisine» auf 700 Betriebe bis 2027. Vier Monate nach der Einführung des Labels erfüllen seit Anfang April die ersten rund 20 Betriebe die Bedingungen. «Wir rennen mit dem Konzept offene Türen ein», freut sich Projektleiter Reto Thörig von Bio Suisse. Zu den Interessenten gehörten das ganze Spektrum: Die Kantine des Unispitals Basel, Spitzengastronom:innen im ganzen Land zum Beispiel das Culinarium Alpinum oder auch Bio-Pioniere wie das Korn.Haus in Dussnang, wo das Konzept vorgestellt wurde.

Marktbearbeitung und Bildung wichtige Säulen des Konzepts

Neben der Kommunikation sind die Markbearbeitung und Bildung entscheidende Erfolgsfaktoren, um Bio auch in der Gastronomie zu verankern. Da Bio dort, wo die Gastronom:innen normalerweise einkaufen, gar nicht oder nicht in ausreichender Menge oder Verarbeitungsqualität zu finden sei, arbeitet Bio Suisse intensiv daran, die Lücken in den Wertschöpfungsketten zu schliessen. So ist es zum Beispiel gelungen, Gemüse-Verarbeiter zu zertifizieren, die nun neu auch Convenience-Produkte in Bio-Qualität anbieten. Wer seinen Gästen Bio auf dem Teller anbieten will, muss sich oft von alten Gewohnheiten lösen. Um die Gastronom:innen bei dieser Umstellung zu unterstützen, hat Bio Suisse gemeinsam mit Foodward und der ZHAW ein Bildungsprogramm lanciert. Hier finden an der Umstellung auf Bio interessierte 17 Bildungsmodule in nachhaltiger Gastronomie.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bio-cuisine.ch.

4. April 2023
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