Bio Suisse sucht nach Alternativen zur Bekämpfung des Gumboro-Virus
Die Delegierten von Bio Suisse sprachen sich heute für den bis Ende 2019 befristeten Einsatz von Vaxxitek aus. Dieser gentechnisch veränderte Impfstoff bekämpft den hartnäckigen Gumboro-Virus bei Mast-Poulets. Gleichzeitig sollen Alternativen erarbeitet werden.
Die Delegierten von Bio Suisse sprachen sich heute für den bis Ende 2019 befristeten Einsatz von Vaxxitek aus. Dieser gentechnisch veränderte Impfstoff bekämpft den hartnäckigen Gumboro-Virus bei Mast-Poulets. Gleichzeitig sollen Alternativen erarbeitet werden.
Die Delegierten von Bio Suisse sagen Ja zum befristeten Einsatz des gentechnisch veränderten Impfstoffs Vaxxitek, mit 49 zu 34 Stimmen bei zehn Enthaltungen. Gleichzeitig soll eine Arbeitsgruppe bestehend aus der Branche, der Wissenschaft und Bio Suisse Alternativen zum Einsatz von gentechnisch veränderten Impfstoffen erarbeiten. Zur Diskussion stehen zum Beispiel der Einsatz von komplementärmedizinischen Methoden wie der Homöopathie oder die Anpassung der Haltungsrichtlinien.
Auch in Zukunft gentechfrei
Bio Suisse soll zudem beim Bund eine Anpassung der Bio-Verordnung beantragen: Die Mastpoulets sollen nicht bereits am 21. Tag auf die Weide. Die Haltung des Mastgeflügels könnte damit auf die Ansteckungsgefahr beim Weidegang Rücksicht nehmen. Die Vorschriften sollen so angepasst werden, dass die natürliche Abwehr gegen das Gumboro-Virus auch über das Alter von 21 Tagen hinaus im Stall ohne Weidegang aufgebaut werden kann und es keine Impfung braucht. Die Delegierten waren sich einig: Dem Grundsatz der Gentech-Freiheit ist nach wie vor nachzuleben, und er ist zu respektieren.
Der Vorstand von Bio Suisse hatte im Sommer 2017 entschieden, den gentechnisch modifizierten Impfstoff Vaxxitek befristet bis 2019 zuzulassen. In einer Notsituation wurde das Tierwohl gegen den Einsatz dieses Impfstoffs abwogen. Dieser ist zwar in der Schweizer Bio-Verordnung zugelassen, darf seit 2014 aber gemäss Bio Suisse Richtlinien im Prinzip nicht angewendet werden. Der Vorstand musste die Entscheidung möglichst schnell treffen, weil täglich Hunderte von Bio-Poulets starben. Dabei entschied er sich für das Tierwohl. Andere Massnahmen wie zum Beispiel die Anpassung der Haltung mit späterem Auslauf war zeitlich nicht so schnell umsetzbar.
Budget 2019 verabschiedet
Die Delegierten haben zudem das Budget 2019 verabschiedet: Gerechnet wird für das kommende Jahr mit einem ausgeglichenen Budget im Umfang von knapp 16 Millionen Franken.
Kontakt
Ania Biasio, Verantwortliche Medienstelle Bio Suisse, Tel. 061 204 66 46, ania. biasio@bio-suisse. ch
Download:
Die Medienmitteilung als 181114_mm_dv_d_def.pdf (220.5 kB)