«Bis 2025 soll es im Kanton Zug 25 Prozent Bio-Betriebe geben»

Der Anteil an Bio-Betrieben im Kanton Zug ist im Vergleich zu anderen Kantonen mit 16,1 Prozent bereits überdurchschnittlich hoch (schweizweit: 13,2 Prozent). Und der Anteil soll weiter steigen. Der Verein bioZug setzt sich ein ehrgeiziges Ziel: 25 Prozent Bio-Betriebe im Kanton bis im Jahr 2025.

Wer Bio-Produkte konsumiert, fördert eine bessere Gewässerqualität, da die biologische Landwirtschaft auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel verzichtet. Im Kanton Zug produzieren heute 75 Landwirtschaftsbetriebe gemäss den Richtlinien von Bio Suisse. Der Verein bioZug, in dem sich seit 1994 die Zuger Bio-Bäuerinnen und -Bauern organisieren, fasst jetzt ein ehrgeiziges Ziel ins Auge: «Bis im Jahr 2025 sollen im Kanton Zug 25 Prozent aller Bauernbetriebe Bio-Betriebe sein», erklärt Peter Waltenspül, Co-Präsident von bioZug, anlässlich einer Pressefahrt auf zwei Bio-Betriebe im Kanton Zug. «Die biologische Landwirtschaft bietet Perspektiven, insbesondere für junge Bäuerinnen und Bauern», zeigt er sich überzeugt. Der Betrieb von Xaver und Isabelle Amgwerd im Reusstal, der bis vor kurzem Saatgetreide gemäss den Vorgaben des ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN) produzierte, zeigt, dass es auch für einen Ackerbaubetrieb im Zuger Talgebiet machbar und lohnenswert ist, auf biologische Landwirtschaft umzustellen. Wichtig dabei sind das persönliche Engagement, die Ausrichtung des Betriebes auf den Markt sowie eine Affinität zum nachhaltigen Wirtschaften. Dazu gehört auch, dass die Zukunft des Betriebes für nachfolgende Generationen gesichert wird.


Kantonale Aktionspläne für den Bio-Landbau


Der Biohof Zug betreibt schon seit dreissig Jahren biologischen Landbau und hat sich zu einer Institution im Kanton entwickelt. Heute ist der Biohof Zug ein Lokalversorger: Toni Niederberger und Annemarie Schwegler produzieren mit ihrem Team verschiedene Gemüse, Kräuter, Obst und Beeren und vermarkten ihre Produkte via Hofladen und Hofgastronomie. Damit deckt der Biohof Zug die ganze Wertschöpfungskette ab. Der Betrieb zeigt auf, wie eine nachhaltige Produktion von der Gabel bis zur Gabel funktioniert.

Konsumentinnen und Konsumenten fragen heute verstärkt nach biologisch und regional produzierten Lebensmitteln. Mehr Bio-Betriebe sind deshalb nicht nur im Kanton Zug, sondern schweizweit gefragt. «Diese Entwicklung soll unter anderem mit Bio-Förderprogrammen in den Kantonen unterstützt werden», sagt Otto Schmid vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL). Aktionspläne für den Bio-Landbau gibt es bereits in verschiedenen Kantonen, beispielsweise in Freiburg und im Jura (vgl. Info-Box). «Auch für den Kanton Zug könnte ein Aktionsplan Bio-Landbau ins Auge gefasst werden», zeigt sich Schmid überzeugt.


30 Jahre Umstellungsstudie


Der hohe Anteil an Bio-Betrieben im Kanton Zug basiert unter anderem auf der Umstellungsstudie «Möglichkeiten und Grenzen des biologischen Landbaus im Kanton Zug», die vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) im Jahre 1987 erarbeitet wurde. Auslöser dafür war die zu hohe Phosphor-Belastung des Zugersees und die Diskussion über Massnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität. Dem Kanton wurde statt der Erstellung teurer Anlagen für die Seewasserableitung die Umstellung der Zuger Landwirtschaft auf Bio-Landbau empfohlen. Der Kanton verzichtete dank der Studie auf die kostspielige Symptombekämpfung und verbesserte die Wasserqualität des Zugersees langfristig dank Massnahmen in der Landwirtschaft.


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Förder-Offensiven und Aktionspläne für den Bio-Landbau


In verschiedenen Kantonen gibt es Förder-Offensiven oder Aktionspläne für den Bio-Landbau, beispielsweise in Freiburg und im Jura. Dies könnte auch in anderen Kantonen Schule machen, zum Beispiel in Zug

Berner Bio-Offensive


Die Berner Bio-Offensive 2020 hat das Ziel, die Entwicklung des Bio-Landbaus im Kanton Bern zu fördern. Die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten soll in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren der Landwirtschaft, der Verarbeitungs- und Handelsbranche im Kanton befriedigt und die Wertschöpfung der Berner Landwirtschaft gesteigert werden. https://www.bernerbiooffensive.ch/

Aktionsplan zur Förderung des Bio-Landbaus im Kanton Freiburg


Der Aktionsplan zur Förderung der Bio-Landwirtschaft von 2013 sieht vor, die biologisch bewirtschaftete Fläche im Kanton Freiburg bis 2020 um fünfzig Prozent zu steigern. https://www.fr.ch/iag/files/pdf59/aktionsplan_bio.pdf

Jura: Aktionsplan zur Förderung des Bio-Landbaus im Kanton Jura und Berner Jura


Der erste Aktionsplan wurde 2007 aufgrund einer Marktstudie des FiBL erstellt. Der zweite Plan von 2011 bis 2015 strebte fünfzig Prozent mehr Bio-Betriebe an im Vergleich zu 2010. Der zweite Aktionsplan will 20 Prozent Bio-Betriebe bis 2020 erreichen.

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Tagung: Gewässerqualität und Landwirtschaft


Die Pressefahrt wird im Rahmen der Tagung vom 8. September 2017 im LBBZ Schluechthof Cham organisiert: Wege zu sauberem Wasser und zu mehr Wertschöpfung in der Landwirtschaft –
Zukunftsfähige, gewässerfreundliche Landwirtschaft im Kanton Zug – und in der Schweiz:
http://www.bioaktuell.ch/aktuell/agenda/termin/tagung-schluechthof-cham-2017.html

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Weitere Informationen


Aktionsplan Biolandbau: Leitfaden zu Massnahmen für die Entwicklung der biologischen Landwirtschaft
https://shop.fibl.org/chde/1705-aktionsplan-bio.html

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Mediendossier



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Ausgewählte Medienberichte



BauernZeitung
Blick
LID
Luzerner Zeitung
Schweizer Bauer
Zentralplus
Zuger Zeitung
AGIR (französisch)

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Kontakt


Ania Biasio, Verantwortliche Medienstelle Bio Suisse, Tel. 061 204 66 46, ania.notexisting@nodomain.combiasio@bio-suisse.notexisting@nodomain.comch

5 settembre 2017
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